Ja, mit etwas Geduld, Sorgfalt und Ausdauer, sowie einigen Hilfsmitteln wie Katalogen, die im Briefmarkenhandel – allerdings nicht gerade billig – zu haben sind. Hier werden die Sammelgebiete stark unterschieden, so dass man nicht für alle Länder Kataloge anschaffen muss. MICHEL ist bei den Katalogen die führende Firma.
Aber Achtung: Die in den Katalogen angegebenen Preise sind reine Tausch- oder Vergleichspreise; auf keinen Fall kann man diese Preise bei einem Verkauf erzielen. Je nach Seltenheit der Marken höchstens zwischen 10% und 30% der angegebenen Preise. In der ersten Spalte stehen die Preise für postfrische Marken (also ohne Falz), in der zweiten die für gestempelte Werte.
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Briefmarken wertvoller werden je älter sie sind (Ausnahmen bestätigen die Regel). Unter den Marken gleichen Alters lässt sich dann noch unterscheiden hinsichtlich Dauermarken und Sondermarken, bezüglich des ehemaligen Nennwerts der Marke sowie der Erhaltung (gestempelt, postfrisch oder mit Falz). Hier gilt meistens: Sondermarken sind mehr wert als Dauermarken (weil die Auflage zeitbedingt viel geringer ist >> seltener), je höher der Nennwert desto seltener der damalige Verbrauch (>> höherer Wert) und postfrische Marken (unbeschädigte Gummierung, kein Stempel) sind mehr wert als gestempelte.
Aber selbst wenn Sie jetzt feststellen, dass Sie sehr viele gestempelte Dauermarken mit geringem Nennwert erhalten haben, heißt das noch nicht sofort, dass dort keine wertvolle Marke dabei ist. Jedoch muss man vor übertriebenen Erwartungen warnen. Briefmarken sind keine Aktien oder Bundesschatzbriefe. Eine Einzelmarke mit einem Katalogwert über 5 € gilt durchaus schon als wertvoll. Marken mit einem Katalogwert von über 50 € oder gar 500 € kommen zwar vor, jedoch sollte man nicht erwarten, diese in größeren Mengen innerhalb einer Sammlung vorzufinden (meist existieren vielleicht 5 bis 10 Marken mit einem Wert von ca. 50 €).